Vor einiger Zeit, habe ich eine Beratung durchgeführt, die mir nochmals sehr deutlich gezeigt hat, wie intuitiv Feng-Shui ist. Zu Beginn dieser Beratung war ich kurz davor abzusagen, denn ich war fast davon überzeugt, dass eine Beratung unter den gegebenen Grundvoraussetzungen nicht funktionieren kann.
Mir ist etwas passiert, was mir als Feng Shui Beraterin so noch nie passiert war und so auch nie wieder passiert ist- ich hatte meinen Kompass vergessen! Natürlich bat mir meine Klientin an, ich könne ja ihre Kompass-App auf dem Handy nutzen, aber nachdem der Eingang dann bei dreimaligem App-Aufruf von Osten, nach Süden gewandert war, um schließlich im Südosten zu sein, mussten wir beide einsehen, dass wir so nicht herausfinden könnten, wie die Wohnung ausgerichtet ist.
Des weiteren- eigentlich für eine Beratung unerlässlich- existierte kein Grundriss. Ich bat also an, dass wir einfach nur ein Vorgespräch machen könnten- und ich versuchen könnte den Energiefluss zu optimieren indem wir Einrichtung und Farbgebung betrachteten, als mir bei der ersten Wohnungsbegehung etwas auffiel…
Meine Klientin war Künstlerin und somit hingen nicht nur viele Bilder in der Wohnung, sondern sie war auch ein unglaublich kreativer und somit intuitiver Mensch. Mir fiel im Laufe der Begehung langsam auf, dass sie ihre Wohnung instinktiv nach den acht Trigrammen ausgerichtet und somit eingerichtet hatte. Eine Wand, die mir besonders in den Blick geriet, war über und über mit Landkarten behangen, woraufhin ich mich fragte, ob dieser Teil der Wohnung im Norden läge, dem Bereich, der mit der Lebensreise assoziiert ist. Als aber daneben das Wohnzimmer mit zunächst Bücherregalen und Leseecke eingerichtet war und daneben dann Famielienfotos hingen, ahnte ich schon, dass wir auch ohne Kompass auskommen könnten, da sämtliche Bereiche der acht Trigramme in irgendeiner Weise schon in der Wohnung repräsentiert waren und es nurnoch galt, diese nochmal zu überarbeiten und zu klären, ob sie nach wie vor die Richtigen Symbole für diese Lebenssituation enthielten.
Wir führten das Vorgespräch und es stellte sich bald heraus, dass meine Klientin nicht nur ein intuitiver, sondern auch ein naturverbundener Mensch war. Sobald ich begann meine Vorgehensweise und die Wirkungsweise von Feng-Shui näher zu erklären und die Bedeutung der Himmelsrichtungen ansprach, fing sie an mir zu erzählen in welcher Richtung sie schon welchen Stern aufgehen gesehen habe. Als ich das hörte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Wir wussten auf einmal beide, wie wir auch ohne funktionierenden Kompass zumindest eine Himmelsrichtung sicher bestimmen konnten. Mit dieser Erkenntnis, uns beiden war im wahrsten Sinne der Wortes ein Licht aufgegangen, durchbrach die Sonne die bisher dagewesenen Wolken und zeigte sich. Wir saßen zum Gespräch in der Küche bei einem Glas Tee und es war genau 12:00 Uhr Mittags. Nun schien die Sonne direkt auf den Küchentisch und stand draußen vor dem Fenster. Somit war nun schon sicher, dass die Küche im Süden lag. Wie passend, da doch im Süden auch das Element Feuer beherbergt ist.
Um nun der Karriere meiner Klientin auf die Sprünge zu helfen, die den Eindruck hatte, dass sie sich nicht auf ihre aktuellen Arbeiten konzentrieren konnte, gingen wir also in den Teil der Wohnung, der der Küche gegenüber lag. Die Wand mit dem Landkarten im Flur. Ich fragte wieso die Landkarten an dieser Wand hingen und welche Bedeutung sie für sie hätten. Meine Klientin sah sich die Landkarten lange an und sah nachdenklich aus. „Es ist interessant, dass du fragst. Ich habe die alle mal da aufgehängt weil ich mich früher so sehr für diese Länder interessiert hab und da auch hingereist bin, aber jetzt gehören die einfach zu einer Lebensphase die nicht mehr aktuell ist.“
Um sich auf aktuelle Arbeiten konzentrieren zu können, musste meine Klientin also nur die nicht mehr aktuellen Reisesymbole, durch aktuelle ersetzen, beziehungsweise ein Symbol auswählen, womit ihre Karriere wieder Fahrt aufnehmen würde.
Ich selbst habe an diesem Tag einiges gelernt. Erstens sind die acht Trigramme auch uns Europäern näher als gedacht und zweitens sollten wir uns auch in dieser modernen Zeit wieder mehr mit der Natur verbinden, denn dann sind wir auch ohne Kompass und Stromnetz nicht orientierungslos.